Zusammenfassung
Die weltweiten Phosphor(P)-Ressourcen sind begrenzt und reichen beim derzeitigen Verbrauch noch ca. 100 Jahre. Zudem ist der P-Kreislauf derzeit nicht geschlossen, d.h. Phosphat, das in der Landwirtschaft als Dünger eingesetzt wird, verbleibt in Abfallsubstanzen wie Klärschlamm oder Tiermehl. Zur Schließung des Phosphatkreislaufes ist eine Rückgewinnung des Phosphates aus den Abfallprodukten notwendig. Hierfür werden unterschiedliche Techniken entwickelt, die zu ungleichen Phosphatverbindungen im Endprodukt führen. Damit diese Produkte als Düngemittel eingesetzt werden können, muss die enthaltene P-Verbindung pflanzenverfügbar sein.
In Feldversuchen über eine dreijährige Fruchtfolge auf drei unterschiedlichen Böden wurde die Eignung von vier Produkten aus verschiedenen P-Recyclingtechnologien als Düngemittel getestet. Es handelte sich hierbei um zwei Magnesium-Ammonium-Phosphate (MAP), im Drehrohrofen mit Natriumcarbonat und Silizium gesintertes Tiermehl (Sinter-P) und eine schwermetallabgereicherte Klärschlammasche (Sl-ash). Als Kontrollen dienten zwei Düngungsstufen mit Triplesuperphosphat (TSP), Rohphosphat (RP) und ungedüngt (P-0). Parallel zu den Feldversuchen wurden Gefäßversuche über zwei Jahre mit Mais auf ebenfalls drei Böden durchgeführt. Zu den im Feld getesteten Substanzen kamen vier weitere: ein weiteres MAP, ein Apatit, das im Abwasserstrom auskristallisiert wurde (Ca-P), eine Kupolofenschlacke nach dem Mephrec-Verfahren (Cupola slag) und eine Tiermehlasche (MB meal ash).
Ergebnisse:
- Die Feldversuche bestätigten, dass nur Dünger, die bereits im ersten Versuchsjahr wirkten, auch eine Langzeitwirkung zeigen und einzusetzen sind.
- Als Dünger kann von den Testsubstanzen nur das MAP empfohlen werden. Die MAPs waren dem TSP auf allen drei Böden gleichwertig.
- Ca-P wirkte nur auf sehr saurem Boden (pH 4,4), Kupolofenschlacke nur auf neutralem Boden.
- Schwerlösliche Ca-Dünger wie Rohphosphat und die Aschen konnten nicht von der Pflanze genutzt werden.