Zusammenfassung
Die Filzneigung von Wollfasern tritt insbesondere bei Waschvorgängen auf. Um Textilien dennoch maschinenwaschbar auszurüsten, werden sie bislang durch eine saure Chlorierung mit anschließender Polymerbehandlung (Chlor-Hercosett-Verfahren) veredelt. Die dadurch verursachte Belastung der Prozessabwässer und Substrate mit adsorbierbarem organischem Halogen (AOX) gefährdet aufgrund steigender Umweltauflagen die Existenz der filzfrei ausrüstenden Industrie.
Eine viel versprechende Verfahrensalternative stellt die Behandlung der Wollfaseroberfläche mit Niedertemperaturplasmen dar, die im Rahmen dieses Projektes entwickelt wurde.
Ergebnisse:
Die technische Umsetzung hin zu einer Plasma bzw. Corona unterstützten Antifilzausrüstung wurde erreicht. Die endgültige Validierung im Produktionsmaßstab steht allerdings noch aus. Die Antifilzergebnisse erreichten die hohen Anforderungen der Woolmark Company. Außerdem ergaben sich folgende positive Ansätze:
- Der Wasserverbrauch bei der Coronabehandlung ist äußerst gering und das Prozesswasser kann wieder verwendet werden.
- Bei richtiger Verfahrensführung kann ein Trockenprozess eingespart werden.
- Mit neuartigen Elektroden ist eine bessere Auslastung und ein höherer Wirkungsgrad der Anlage zu erwarten.
- Die Wolle kann auf dem vorhandenen Maschinenpark weiterverarbeitet werden. Auf der Strickmaschine zeigten sich eine geringe Staubbildung beim Verarbeiten und ein gleichmäßiges Maschenbild.
- Trageversuche wurden positiv bewertet.
Auf dieser Basis sollte es möglich sein, die alte Methode abzulösen.