Zusammenfassung
Stäube aus der Textilindustrie werden in zentralen Filteranlagen abgeschieden und enthalten Fasern aus Baumwolle, Wolle, Kunststoffen oder Mischungen aus diesen Materialien. Die geringe Faserlänge oder Zusammensetzungen verhindern eine Weiterverwendung im Produktionsprozess, weshalb sie bisher als Abfall entsorgt werden, größtenteils auf Deponien. Gesetzliche Regelungen erfordern nunmehr eine thermische Vorbehandlung der Abfälle. Hierbei sind betriebsinterne Lösungen zentralen Behandlungsanlagen vorzuziehen.
Im Rahmen eines Verbundvorhabens sollten in dieser Projektphase Basisdaten aus Verbrennungsversuchen im Technikumsmaßstab ermittelt werden. Hierfür entwickelten die Kooperationspartner Anlagenkomponenten zur Dosierung der Stäube und einen Kleinbrenner, die in eine vorhandene Versuchsanlage integriert wurden. In Langzeitversuchen wurden das Betriebsverhalten untersucht und die entstehenden Schadstoffe gemessen.
Ergebnisse:
- Die Stäube besitzen einen Heizwert von 17 MJ/kg bis 30 MJ/kg und können deshalb als Zusatzbrennstoff fossile Brennstoffe substituieren. Die berechneten Einsparungen an Energie-, Transport- und Entsorgungskosten liegen zwischen 33.000 und 54.000 Euro/Jahr.
- Im Gasbrenner zeigte sich eine störungsfreie Mitverbrennung. Die vorgeschriebenen Grenzwerte für Kohlenmonoxid- (CO-), Gesamtkohlenstoffkonzentrationen (Gesamt-C) und Dioxine / Furane wurden meistens unterschritten.
- Der unvollständige Ausbrand des Textilstaubes lässt nur eine geringe Zumischrate zu und macht eine Abgasreinigung erforderlich.