Zusammenfassung
Insbesondere aus ökologischen Gründen ist es erforderlich, ein alternatives Verfahren zu dem bisher überwiegend angewandten Viskoseverfahren zu entwickeln. Denn der Prozess setzt schwefelhaltige Substanzen in die Abluft frei und belastet die Abwässer mit dem Schwermetall Zinkchlorid.
Eine Alternative bietet das Carbamatverfahren, dessen Grundlagen im Vorläuferprojekt geschaffen worden sind. Im Mittelpunkt dieser Arbeiten stand die Weiterentwicklung des Cellulosecarbamatverfahrens hinsichtlich der Verfahrensökonomie in den Prozessstufen der Synthese und der Spinnerei.
Ergebnisse:
- Es wurde ein radikal vereinfachtes integriertes Syntheseverfahren im Labormaßstab entwickelt und zum Patent angemeldet, bei dem sowohl die Aktivierung als auch die Umsetzung des Zellstoffs in Xylen als Inertmedium erfolgt. Weiterhin wurde das ursprüngliche Zimmer-Syntheseverfahren optimiert und für die Produktion von Cellulosecarbamaten für Spinnversuche im Technikums-und Industriemaßstab eingesetzt.
- Die erreichten Fasereigenschaften entsprechen dem Viskosefaserniveau als Benchmark der Produktentwicklung. Bemerkenswert sind die überragenden Färbeeigenschaften der Carbamatfasern im Vergleich zu Viskosefasern.
- Die Ergebnisse versprechen insgesamt erfolgreiche Industrie-Pilotanlagenversuche.
- Cellulosecarbamat kann der Cellulosechemie neue Möglichkeiten eröffnen. Hierbei sind neue Anwendungen des Cellulosecarbamats zu berücksichtigen (z.B. Teppichreiniger, Hohlfasern, Folien, Schwammtücher, Nonwovens).