Zusammenfassung
Während der Nutzungs- und Nachsorgephase von Mülldeponien ist die Entstehung von Deponiegas ein wesentliches Problem. Dieses besteht zu 40-60% aus dem Treibhausgas Methan, kann aber biologisch durch methanotrophe Mikroorganismen oxidiert werden.
Ziel dieses Projektes war es zu untersuchen, wie dieser Vorgang in Oberflächenabdichtungen von Abfalldeponien genutzt werden kann, um methanhaltige Deponiegase ohne hohen technischen Aufwand zu reinigen. Das Vorhaben richtete sich dabei gezielt an Deponien mit mechanisch-biologisch vorbehandelten Abfällen (MBA-Abfälle), für welche aufgrund ihres geringeren Gasbildungspotentials alternative Gasbehandlungskonzepte erforderlich sind.
Ergebnisse:
- Die Untersuchungen erfolgten überwiegend an einer großmaßstäblichen Versuchsanlage. Damit wurde ein Oberflächenabdichtungssystem, bestehend aus einer Kapillarsperre und einer Rekultivierungsschicht, getestet. Zuerst wurde Kompost als Rekultivierungsmaterial eingesetzt. Dieser zeigte eine Abbauleistung von ca. 2,9 l CH4/(m²*h). Anschließend wurde ein geschichteter Aufbau aus organischem Oberboden und mineralischem Unterboden untersucht. In Abhängigkeit der simulierten Klimaszenarien zeigte dieser Aufbau einen Methanabbau zwischen 2,7 l CH4/(m²*h) und 3,3 l CH4/(m²*h).
- Säulenversuche und Modellierungen zeigten, dass für die Gasverteilung in erster Linie das Rekultivierungsmaterial selbst ausschlaggebend ist. Empfohlen wird die Mischung eines mineralischen Bodens (U bis sL) mit Kompost. Es ist darauf zu achten, die Rekultivierungsschicht möglichst unverdichtet und ohne Schichtgrenzen unterschiedlicher Materialien einzubauen.