Zusammenfassung
Biofilter werden auf deutschen Abfalldeponien bisher hauptsächlich für die Geruchseliminierung und den Abbau von organischen Schadstoffen betrieben. Die Methanoxidation stellt ein neues technisches Anwendungsgebiet der Biofiltration dar und könnte zukünftig auf Altdeponien zur Verminderung der klimaschädlichen Methanemissionen eingesetzt werden.
Im Rahmen eines Verbundprojektes wurden in diesem Teilvorhaben Biofilter auf der Deponie Drage im Landkreis Harburg eingesetzt, bei denen die Durchströmung mithilfe einer technischen Gasförderung durch Pumpen bzw. Ventilatoren erfolgte. Das zu behandelnde Gas wurde vor dem Eintritt in die Biofilter mit Luft gemischt. Hierdurch war im gesamten Biofiltervolumen ausreichend Sauerstoff für die mikrobielle Methanoxidation vorhanden.
Anhand von Versuchen im Technikums- und Containermaßstab wurden Betriebserfahrungen sowie belastbare Dimensionierungsdaten für eine großtechnische Umsetzung des Verfahrens ermittelt.
Ergebnisse:
- Als Filtermaterial erwies sich ein Gemisch aus Kompost, Torf und Holzfaser als optimal. Es zeigte stabile Abbauraten.
- Bezogen auf die Untergrenze des Betriebs einer Fackel (50 m³/h Rohgas mit 20 Vol.-% Methangehalt und einem Anlagenwirkungsgrad von 90%) wurde ein erforderliches Biofiltervolumen von 800 m³ ermittelt.
- Für eine gleichmäßige Feuchteeinstellung sollten mehrere Tensiometer eingesetzt werden.
- Dieses System kann in geschlossener Form ausgeführt werden. Es eignet sich vor allem bei geringem Platzangebot.