Zusammenfassung
Aufgrund gesetzlicher Regelungen wird die Deponierung von Klär-schlämmen ab dem Jahr 2005 in Deutschland nur noch in Form von Verbrennungsrückständen erfolgen können. Deshalb wird ihre ver-stärkte Nutzung zur Rekultivierung und Ausbringung auf landwirt-schaftliche Flächen angestrebt.
Bevor diese Verwertungsoptionen genutzt werden können, muss die Gefahr einer erhöhten Belastung durch hochchlorierte Verbindungen wie polychlorierte Biphenyle (PCB) und Dioxine (PCDD) ausgeschlos-sen sein.
Deshalb wurde in diesem Projekt unter Laborbedingungen untersucht, ob die reduktive Dechlorierung durch anaerobe Bakterien zur Eliminie-rung von chlorierten Schadstoffen in Klärschlämmen beitragen kann.
Ergebnisse:
In den Klärschlämmen selbst war der Gehalt an reduktiv dechlo-rierenden Bakterien gering. Deshalb hängt der Erfolg der Dechlo-rierung von der Wahl des geeigneten Sedimentmaterials ab (hier: Sediment aus dem Fluss Saale als natürliches Habitat für dechlo-rierende Bakterien). Hiermit gelingt die Abspaltung von Chlorato-men, was wiederum zur besseren Verfügbarkeit für den weiteren mikrobiellen Abbau führt.
- Dechlorierende Bakterien lassen sich ohne Sedimentzusatz auch in mit PCDD/F belasteten Klärschlämmen nicht vermehren.
- Die reduktive Dechlorierung von Dioxinen wurde mit 1,2,3,4 Tetrachlordibenzo-p-dioxin untersucht. Der Dechlorierungsweg über 1,2,4-Trichlor- zu 1,3- Monochloridbenzo-p-dioxin wurde aufgeklärt.