Untersuchung von Randbedingungen für die Abwasserwiederverwendung in verschiedenen Ländern
Die aufgearbeitete Datenbasis und die Untersuchung von länderspezifischen Randbedingungen hinsichtlich der Abwasseraufbereitung und -wiederverwendung dienen international tätigen Planungsbüros sowie Anlagenbauern und -betreibern zur Stärkung ihrer Position im internationalen Wettbewerb.
Zusammenfassung
Die Wiederverwendung von gereinigtem Abwasser ist eine wichtige Maßnahme im Rahmen eines nachhaltigen Wasserressourcenmanagements. Ihr kommt vor allem in (semi)ariden Gebieten große Bedeutung zu, aber auch in Mitteleuropa wird sie immer wichtiger. In Deutschland gibt es bisher kaum Forschung und Kenntnisse über das Zusammenspiel von Abwasserbehandlung und -wiederverwendung unter unterschiedlichen Rahmenbedingungen. Aus diesem Grund sind deutsche Ingenieurbüros und Anlagenbauer gegenüber der internationalen Konkurrenz im Nachteil.
Ziel des Teilvorhabens war es daher, die in einem anderen Teilprojekt erstellte Datenbasis zu Anforderungen an die Abwassertechnik in anderen Ländern aufzubereiten. Darüber hinaus sollten die verschiedenen Qualitätsanforderungen und Randbedingungen der Nutzungsmöglichkeiten von gereinigtem Abwasser untersucht und auf dieser Grundlage eine Bewertungsmatrix für verschiedene Stufen der Wasserbehandlung erstellt werden. Die Ergebnisse sollen international operierende Planungsbüros sowie Anlagenbauer und -betreiber im internationalen Wettbewerb stärken.
Ergebnisse:
- Die Wiederverwendung von gereinigtem kommunalem Abwasser in der Landwirtschaft trägt zur Schonung von hochwertigeren Wasserressourcen bei. Zudem können die im Abwasser enthaltenen Nährstoffe zur Düngung verwendet werden.
- Biologische Kläranlagen sind gut geeignet zur Abwasserreinigung. Defizite hinsichtlich mikrobiologischer Anforderungen, anorganischer Wasserinhaltsstoffe wie Salze und Bor sowie Mikroverunreinigungen können durch zusätzliche Verfahren behoben werden.
- Die saisonale Speicherung von Bewässerungswasser sollte vermehrt zum Einsatz kommen, da sie ebenfalls ein hohes Potenzial zur Wassereinsparung besitzt.
- Wasserwiederverwendung kann hohe Energieeinsparungen erzielen, da die Abwasseraufbereitung generell weniger Energie (0,1 – 0,3 kWh/m3) benötigt als Frischwassergewinnung, -aufbereitung und -transport.
- Bei der Verfahrenswahl zur Abwasserreinigung sollten in jedem Einzelfall anaerob/ aerobe Verfahrenskombinationen und energieeffiziente Aerobtechnologien in Kombination mit Schlammfaulung verglichen werden, um möglichst geringe Treibhausgasemissionen, hohe Energieeinsparungen und eine optimale Nährstoffelimination zu erreichen.
Projektbeteiligte
Durchführende Institution
Technische Universität Darmstadt, Institut für Wasserversorgung, Abwasser- und Abfalltechnik (IWAR)
Weitere Projektdaten
Projekttitel: Verbundprojekt: Exportorientierte FuE auf dem Gebiet Abwasser, Teilprojekt B0 Vertiefende Untersuchungen der Randbedingungen an die Abwasserwiederverwendung und Reststoffentsorgung und -verwertung und Koordinierung des Kernprojektes B
Projektnummer: 02WA0735
Projektzeitraum: 2006 - 2009
Projektort: Deutschland (Hessen)
Projektansprechpartner:
Frau Dipl.-Geoökologin Müller
Herr Dott.-Ing. Meda