Zusammenfassung
In den meisten deutschen Kläranlagen erfolgt die Abwasserreinigung mit dem Belebungsverfahren. Trotz der generellen Effektivität dieser Technologie beinhaltet sie auch eine Reihe von Nachteilen, wie z.B. Geruchsbelästigungen, unkontrollierte biologische Abbauprozesse und hohe Kosten.
Im Rahmen dieses Projekts wurden der Strahlschlaufenreaktor und Festbettumlaufreaktor hinsichtlich ihrer Einsatzmöglichkeiten und
–grenzen für eine zukünftige Abwasserreinigung untersucht und beurteilt.
Ergebnisse:
Die beiden untersuchten Reaktortypen unterscheiden sich grundsätzlich in ihrer Verfahrensweise, weshalb ihr Vergleich anhand folgender allgemeingültiger Parameter durchgeführt wurde: Auslegungsparameter, kontinuierliche Betriebsweise, Abbauleistung der organischen Abwasserinhaltsstoffe, spezifischer Sauerstoffbedarf, Stickstoffreduktion und mikrobielle Belastung des gereinigten, abfließenden Abwassers.
Für den Einsatz im realen Betrieb besitzt der Strahlschlaufen¬reaktor im Vergleich zum Festbettumlaufreaktor mehrere Vorzüge: einen höheren CSB-(chemischer Sauerstoffbedarf) Umsatz bei gleicher CSB-Zulaufbelastung, einen nur halb so hohen spezifischen Sauerstoffbedarf und eine bessere Rückhaltung der Biomasse.
Der Festbettumlaufreaktor ist zur Reinigung ammoniumhaltiger Abwässer besser geeignet.
Fazit:
Aufgrund der Laborergebnisse und der Anforderung, den aeroben Bioreaktor in ein Gesamtkonzept für eine zukünftige Abwasserrei¬nigung einzubinden, wurde der Strahlschlaufenreaktor mit Membran¬filtration als Reaktortyp für eine Anlage im halbtechnischen Maßstab ausgewählt.