Zusammenfassung
Im Rahmen der biologischen Bodensanierung werden verstärkt Verfahren entwickelt, bei denen die Kontaminanten nicht mineralisiert, sondern gezielt in der Humusmatrix bzw. anorganischen Bodenmatrix festgelegt werden.
Ziel dieses Vorhabens war es, am Beispiel von drei verschiedenen Verfahren zur biologischen TNT-Sanierung und einem Verfahren zur PAK-Sanierung in enger Zusammenarbeit mit den jeweiligen Sanierungsfirmen exemplarisch den Erfolg der biologischen Bodenreinigung im Hinblick daraufhin zu beurteilen, ob verbliebene Restkontaminanten bzw.festgelegte Kontaminantenanteile längerfristig zur Grundwassergefährdung oder Einschränkung der ökologischen Bodenfunktion führen können. Hierfür wurden original kontaminierte Böden (TNT bzw. PAK) zusätzlich mit 14C-markierten Schadstoffen versetzt (TNT bzw. ausgewählte PAK), die Sanierung im Pilotmaßstab nach Firmenvorgaben durchgeführt und anschließend eine mögliche Remobilisierung von Schadstoffen unter relevanten Umweltbedingungen untersucht. Die Erfassung von Schadstoffen erfolgte sowohl über chemische als auch über ökotoxikologische Analytik.
Ergebnisse:
- Zur TNT-Sanierung wurden folgende Verfahren beurteilt:
Kombination einer anaeroben- mit mehreren aeroben Verfahrensschritten zur Reduktion sprengstofftypischer Verbindungen zu reaktiven Zwischenprodukten mit anschließender Konversion der Kontaminaten
Dynamisches Beetverfahren
Weißfäulepilzverfahren (Bjerkandera adusta)
- Zur PAK-Sanierung konzentrierten sich die Untersuchungen auf eine thermisch/mechanische Vorbehandlung des Bodens unter Zusatz von Kompost.
- Es konnte für alle Verfahren gezeigt werden, dass die Festlegung der Kontaminanten in die Humusmatrix irreversibel erfolgt. Eine Remobilisierung bzw. nennenswerte Pflanzenaufnahme war nicht feststellbar.
- Nach ausreichender Reifezeit der Böden ist auch die Lebensraumfunktion für Bodenorganismen wieder hergestellt.
- Nur die angewandte Technik zur PAK-Sanierung führte zu einer Veränderung der Bodenstruktur, die das Pflanzenwachstum beeinträchtigte.