Optimierung von Vakuumstripptechnologien zur Grundwassersanierung
Im vorliegenden Projekt erfolgt eine Optimierung und Erprobung von Verfahrenstechniken zur Aufbereitung von VOC-belastetem Grundwasser durch Vakuumstrippen. Das Strippen unter Vakuum ermöglicht einen Stoffübergang der Schadstoffe von der Flüssig- in die Festphase, ohne dass andere Wasserinhaltsstoffe durch Luftkontakt ausfällen.
Zusammenfassung
Bei der Abreinigung von mit VOCs (flüchtige Kohlenwasserstoffe wie z.B. Chlorkohlenwasserstoffe und BTEX-Aromaten) belastetem Grundwasser wird üblicherweise ein Luftstrippverfahren angewendet, bei dem die VOCs in die Gasphase übergehen. Bei Luftkontakt kommt es jedoch häufig zu Fällungsreaktionen anderer Grundwasserinhaltsstoffe (Eisen- und Manganoxid).
Ziel des Projekts ist es, zwei milieustabile (konstanter pH-Wert, Eh-wert, O2-Konzentration) anoxische Vakuumstripptechnologien (Verdüsung und Dünnfilmberieselung) weiterzuentwickeln, sodass eine aufwendige Vorbehandlung des Wassers zur Vermeidung der Fällungserscheinungen nicht mehr nötig ist. Hierfür wurden zunächst die Henry-Koeffizienten für die belasteten Wässer bestimmt. Sie geben Aufschluss über die Verteilung der Schadstoffe in Flüssig- und Gasphase. Der Füllkörper der Verrieselungsanlage besteht aus einem Quarz-Kies-Gemisch (Korndurchmesser 3,2 – 5,6 mm). Die beiden entwickelten Anlagen wurden an zwei Standorten (SAFIRA Bitterfeld und Zeitz) getestet.
Ergebnisse:
- Mit Abnahme des Systemdruckes steigt der Wirkungsgrad der Strippung. Die Henry-Koeffizienten verändern sich bei einer Variation im Bereich von 10 kPa < P < 100 kPa nicht signifikant.
- Das Biotensid Sophoroselipid führt oberhalb seiner kritischen Mizell-Konzentration zu einer starken Minderung des Henry-Koeffizienten.
- Eine parallele Trägergas-Führung ist für die Verdüsungsanlage effizienter als eine Führung in Reihe.
- Durch eine Kreislaufführung des Wassers erhöht sich der Wirkungsgrad der Verdüsungsanlage. Durch die Verdüsungsanlage wird damit die Bestimmungsgrenze der Schadstoffe annähernd erreicht. Sie kann damit als Feinreinigungsstufe eingesetzt werden.
- Der Einsatz von Hilfsgasen (Stickstoff, Kohlendioxid) steigert den Stoffübergang nicht. Sie können jedoch der Milieusteuerung dienen; Messungen von Milieu-Parametern und An- und Kationenkonzentrationen belegen Milieustabilität beim Einsatz beider Pilotanlagen.
- Für Monochlorbenzen (MCB) wird durch Verdüsung ein Wirkungsgrad von 80% (Durchlaufbetrieb) bzw. 98% (Intervallbetrieb) erzielt. Strippen des MCBs durch Verrieselung erreicht einen Wirkungsgrad von >98%.
- Beide Anlagen erzielen auch ohne Vorbehandlung eine Reinigungswirkung, die für eine Re-Infiltration des Wassers ausreicht.
Weitere Projektdaten
Projekttitel: Verbundprojekt: Erforschung, Entwicklung und Erprobung der Möglichkeiten zur Aufbereitung von HKW-kontaminiertem Grundwasser durch Vakuum-Strippen mit Konditionierung (VSK)
Projektnummer: 02WT0504
Projektzeitraum: 2005 - 2008
Projektort: Deutschland (Sachsen)
Projektansprechpartner:
Herr Dr.-Ing. Giese
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