Zusammenfassung
Das ehemalige Energiewerk „Schwarze Pumpe“ auf dem Territorium von Sachsen und Brandenburg ist als Altlastenstandort eingestuft, weil hier sehr großräumige organische Schadstoffkontaminationen im Untergrund vorliegen.
Ziel des Projektes war es, ein effizientes in-situ-Verfahren zu entwickeln und wissenschaftlich zu begründen, das es gestattet,
- die in Primärschadherden vorwiegend im Grundwasserspiegelbereich immobilisierte Produktölphase durch Alkohole zu mobilisieren (zur Erläuterung: die Produktölphase hat hier eine geringere Dichte als Wasser und wird deshalb kurz als LNAPL (Light Non Aqueous Phase Liquid) bezeichnet),
- das gebildete Mobilisat in Floatings (auf dem Grundwasser aufschwimmende ölige Phase) zu transferieren und
- die gebildeten Floatings aus dem Untergrund auf kürzestem Wege durch den hochkontaminierten Grundwasserspiegelbereich als Schadstoffkonzentrat auszutragen.
Ergebnisse:
- Das entwickelte Verfahren der in-situ Alkoholwäsche ist geeignet, den Schadstoffaustrag aus den Haltungsbrunnen wesentlich zu erhöhen und ermöglicht eine deutliche Effektivitätserhöhung des Pump & Treat-Verfahrens.
- Im Feldversuch gelang es, auf einer Fläche von 240 m² eine Menge von 5,8 Mg residual an der Bodenmatrix haftende LNAPL zu mobilisieren und über die Floatings als eigenständige Phase auf kürzestem Weg aus dem Untergrund zu entfernen. Dies ist eine wichtige Voraussetzung für seine kostengünstige Entsorgung.