Zusammenfassung
Zur Reinigung von mit Trinitrotoluol(TNT)-belasteten Grund- und Sickerwässern aus Rüstungsaltlasten werden in der Regel Aktivkohlefilter eingesetzt. Diese werden hauptsächlich auf thermischem Weg in zentralen Großanlagen regeneriert. Das verursacht Rauchgas- und CO2-Emissionen und erfordert weite Transporte zwischen Filteranlage und Regenerationsanlage.
Als Alternative wurde in einem Vorgängerprojekt ein chemisches Regenerationsverfahren entwickelt, das sich direkt vor Ort anwenden lässt. Dabei werden die Schadstoffe mit Natronlauge von der Aktivkohle desorbiert und anschließend die Aktivkohle mit Salzsäure wieder aufnahmefähig gemacht.
Im vorliegenden Vorhaben sollte untersucht werden, inwieweit die Ergebnisse der granulierten Aktivkohle (GAC) sich auf Faseraktivkohle (ACF) als Adsorbens übertragen lassen.
Ergebnisse:
- ACF weist im Vergleich zu anderen Adsorbenzien sehr hohe Beladekapazitäten, eine sehr schnelle Adsorptionskinetik und eine gute Durchströmbarkeit auf. Diese Vorteile müssen für den konkreten Einsatzfall gegen den hohen Preis abgewogen werden.
- Die Regeneration von ACF-Adsorbern arbeitet vergleichbar und führt zu ähnlichen Abwässern wie bei GAC. Allerdings ist nach der ersten Regeneration eine erhebliche Kapazitätsverringerung der ACF zu beobachten, die in weiteren Zyklen jedoch stagniert.
- Für die Auslegung des Verfahrens und die Einstellung der Prozessparameter wurde eine Software entwickelt.